Kochen mit der Sonne: Unser Reflektorkocher-Bau

Zusammenfassung: 
Ende Januar diesen Jahres bekamen wir Besuch aus dem Umfeld von Transition Town Münster. Helmut wollte gerne Solarkocher bauen, und da er eine aus dem Internet erhaltene Bauanleitung für einen sogenannten 1€-Kocher aus Pappe und Alufolie gleich mitbrachte, lag es nahe, das Ganze einfach mal auszuprobieren.

Wir trafen uns mal wieder bei Tee und Keksen in der Garagenwerkstatt und griffen unterstützt durch Aktive unserer Kochgruppe zu Cutter, Zollstock und Kleber. Da wir eine recht genaue Anleitung hatten (allerdings auf Englisch) mussten wir nichts selber entwickeln, sondern nur verstehen, was gemeint ist und was andere sich dabei gedacht haben. Es ist nicht leicht, eine gute Anleitung zu schreiben, die jedeR versteht!

Nach dieser Aktion haben wir übrigens gleich einen Winkelmesser gekauft, der es uns nun abnimmt, die verschütteten Geometriekenntnisse aus der 6. Klasse wieder auszugraben. Die Pappunterlage war zugeschnitten und geritzt, welcher Kleber, den man großflächig auftragen kann, hält nun Alufolie auf Pappe?

Da wir bei Transition Town nicht dogmatisch sind, ließen wir uns überreden, ökologisch bedenklichen Heizungslack mit Lösungsmitteln vom Dachboden auszuprobieren (O-Ton: da darf kein Umweltengel drauf sein, sonst hält das nicht!). Wir empfehlen allerdings, doch mal Lack mit Engel auszuprobieren, denn der bei unserem zweiten Modell verwendete Tapetenkleister klebt zwar Alufolie auf Pappe, aber nicht Alufolie auf Alufolie. Aber vielleicht kann man sich diese Überlappungen auch sparen. Soweit unsere Erfahrungen bisher.

Nach dieser tapferen Februar-Aktion mussten wir noch ein paar Monate warten, um zu testen, ob diese einfache Konstruktion auch wirklich bei deutschem Wetter funktioniert. Bei schöner Märzsonne und Außentemperaturen um 10 Grad konnten wir das Wasser nur auf 60 Grad erhitzen, innerhalb von 20 Minuten, das reicht für einen grünen Tee noch nicht ganz.

Der Topf sollte schwarz sein, und man kann ihn zusätzlich in einen Bratschlauch stellen. Im Juli haben wir bei 25 Grad Außentemperatur das Wasser auf 80 Grad erhitzt bekommen. Damit kann man schon einen Tee aufgießen, optimal ist es aber noch nicht. Wir testen und tüfteln weiter.

Falls jemand diesen Kocher nachbaut, solltet ihr nicht ungeschützt in den Brennpunkt schauen, sondern mindestens eine Sonnenbrille tragen.

Und hier noch ein kurzer Blick in die Bastelwerkstatt:


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