Schulgarten Rußheide - Transition und Permakultur mit Kindern
Das Schulgartenprojekt an der Rußheideschule wurde im Herbst 2009 auf einem Elternabend für die Erstklässler als Idee geboren. Der brachliegende Schulgarten sollte reaktiviert werden und Edith Wichmann, Mutter einer Erstklässlerin und aktives Mitglied von Transition Town Bielefeld, bot ihre Mitarbeit sowie die Unterstützung und Beratung durch die Transition Town Permakulturgruppe an. Hierdurch entstand, vom Schulleiter, Herrn Drögemöller, gefördert, eine Kooperation zwischen TT Bielefeld und der Rußheideschule. Nach zwei Planungstreffen mit dem Schulleiter und Frau Wegener, Lehrerin in der OGS, konnte das Schulgartenprojekt im Frühjahr 2011 endlich loslegen.
Projekt: Permakultur-Kräuterspirale für Schulgarten der Rußheideschule
Gemeinsam mit den Kindern und Frau Wegener baute im Sommer ein dreiköpfiges Team der TT Permakulturgruppe im gerade wiederbelebten Schulgarten der Rußheideschule eine begehbare Kräuterspirale. Die Kräuterspirale wurde binnen 2 Stunden von den 4 Erwachsenen und ca. 10 Kindern realisiert, die alle großen Spaß an der Teamarbeit hatten. Vom Ergebnis waren alle begeistert. "Das sieht ja genau so aus wie eine Schnecke," freute sich ein kleines Mädchen.
Das besondere an dieser Spirale ist, daß sie eigentlich eine Kombination aus Spiralbeet und klassischem Steinbeet mit Sonnenfalle, und zudem über die umrandenden Sandsteinplatten begehbar und leicht zu pflegen ist. Die Neigung der Sandsteinplatten leitet Regenwasser ins Beet hinein und die Neigung des Beets leitet überschüssige Feuchtigkeit in einen kleinen "Teich" am Eingang, wo feuchtigkeitsliebende Pflanzen wie Minze und Mädesüß gedeihen können. Das verwendete Material befand sich bereits vor Ort, es wurde mit dem geplant was vorhanden war.
Projekt: Anlage eines Hügelbeetes im Schulgarten
Eine Woche nach Anlage der Kräuterspirale nahmen viele OGS Kinder und zwei Mitglieder der Permakulturgruppe von Transition Town Bielefeld den Bau eines Hügelbeetes in Angriff. Voller Elan trugen sie zunächst grobes altes Geäst vom Schulgelände zusammen. Darauf wurde feineres Material (wie z.B. Grasschnitt und Laub) geschichtet. Dann wurden mit vereinten Kräften Grassoden ausgegraben, die umgedreht aufgelegt wurden. Es folgte eine Schicht frischer Kompost, den Eltern freundlicherweise am Morgen gebracht hatten. Das Ganze wurde schließliche mit Erde bedeckt, die mit einem organischen Dünger gemischt worden war.
Bevor nun die vorgezogenen Gemüsepflanzen vom Markt eingepflanzt wurden, gab es erstmal eine Trink- und Melonenpause, denn das warme Sommerwetter und die körperliche Arbeit hatte alle mächtig ins Schwitzen gebracht.
Sorgfältig wurden dann Rotkohl, Weißkohl, Grünkohl, Kohlrabi, Porree und Zuchinipflanzen eingesetzt und gewässert. Die positiven Effekte eines Hügelbeetes liegen in der stetigen Nährstofflieferung und Wärmeentwicklung, die durch das nach und nach verrottende Material im Hügel den darauf gesetzten Pfanzen zur Verfügung gestellt werden können. Vor allem in kleinen Gärten kann durch die Anlage von Hügelbeeten die zur Verfügung stehende Anbaufläche vergrößert werden.
Auch die gespendeten Kräuter- und Blumenstauden vom Gärtnermeister Matthias Schütz bekamen noch ihren Platz in der Kräuterspirale und davor. Sehr zufrieden und mit Vorfreude auf die nächste größere Gartenaktion gingen alle an diesem Tag nach Hause.
Und wie geht es weiter?
Die Skizze zeigt in einer Grobplanung, in welche Richtung sich der Garten weiterentwickeln könnte. Als weitere Projekte können ein Schlüssellochbeet-Mandala und eine Weiden-Jurte entstehen. Außerdem eine Randbeflanzung mit Obstbäumen und Beerensträuchern.
"Die Kooperation mit dem Schulgartenprojekt der Rußheideschule stellt den Beginn unserer Bildungsarbeit mit Kindern dar", sagt Martin Roth von der TT Permakulturgruppe,"es ist wunderbar zu erleben, wie eifrig die Schüler bei der Sache sind. Gerade Kindern, die aufgrund ihrer sprachlichen Defizite noch mit Schwierigkeiten im Unterricht zu kämpfen haben, bietet die Mitarbeit im Garten die Gelegenheit, einfach mit zu tun und so Anerkennung und Bestätigung zu bekommen. Bei der Pflanzung und Ernte von Kräutern und Kohlrabi und Co. konnten die Kinder (manche wohl zum ersten Mal) erleben, wo Gemüse herkommt und wie es wächst. Die Kinder verkosteten fasziniert verschiedene Kräuter und der frisch geschnittene Kohlrabi schmeckte ihnen sichtlich gut."
Sehr freuen würden wir uns auch über weitere Unterstützer/innen, die Lust haben, in der Bildunggsarbeit mit Kindern aktiv zu werden. Gerade ältere Menschen könnten hier z.B. ihre Gartenerfahrungen weitergeben. Wer sich hier angesprochen fühlt möchte sich bitte an Edith Wichmann von der Transition Town Gruppe für Bildung & Erziehung wenden, unter der Email-Adresse bildung@ttbielefeld.de.
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