Bio-Energie auf dem Holzweg?

Datum: 
Dienstag, 30. Oktober 2012 - 19:30
Ort: 
Stadtbibliothek Bielefeld, Veranstaltungsraum 2. Stock, Eingang Kavalleriestraße

In die Strom- und Wärmeerzeugung aus Bioenergie (Biogas, Biomasse, Biokraftstoffe) werden im Rahmen der Energiewende große Hoffnungen gesetzt.

Können diese Hoffnungen erfüllt werden oder sind wir mit dem Ausbau der Bioenergie auf dem Holzweg? Die Bioenergie deckt heute rund 7 % des Primärenergiebedarfs. Die Bundesregierung sieht bis 2050 einen deutlichen Ausbau des Bioenergieanteils auf 23 % vor. Zunehmend mischen sich aus Wissenschaft und Politik kritische Stimmen in die Diskussion: Die Bioenergie konkurriert mit der Nahrungsmittelproduktion, wodurch insbesondere Entwicklungsländer von steigenden Nahrungsmittelpreisen betroffen sind.

Deutschland ist zunehmend auf Importe angewiesen, sodass die Risiken einer intensiven und auf Monokulturen ausgerichteten Land- und Forstwirtschaft exportiert werden. Eine CO2-neutrale Energieerzeugung ist mit der Bioenergie nicht möglich, da der intensive Einsatz von Einsatz von Maschinen, Dünger und Pestiziden erforderlich ist. In vielen ländlichen Räumen wird die „Vermaisung“ der Landschaft beklagt.

In der Veranstaltung wollen wir im Sinne einer Positionsbestimmung für unsere politischen Initiativen mit Experten aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft diskutieren, welche Leitplanken gesetzt werden müssen, um den Ausbau der Bioenergie ökologisch, ethisch, sozial und wirtschaftlich vertretbar zu gestalten:

• Welche weiteren Anpassungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen und Anreizsysteme sind notwendig?
• Wie kann das Prinzip „Food First“ konsequent umgesetzt werden?
• Welche Potenziale bieten „Bioreststoffe“ wie Stroh, Kompost und Grünschnitt?
• Wie kann die Nutzung der Bioenergie mit den Zielen einer nachhaltigen Landnutzung und dem Erhalt der Artenvielfalt in Einklang gebracht werden?

• Wie können Preissteigerungen und ökologische Schäden in Entwicklungsländern vermieden werden? 

Mit
• Bärbel Höhn, MdB
• Georg Krämer, Welthaus
• Bernd Upmeier zu Belzen, Energiewirt
• Dr. Christian Hey, Generalsekretär Sachverständigenrat für Umweltfragen

Veranstalter: Bündnis 90 / Die Grünen


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