COMMONS – Sozialität, Wechselseitigkeit und Austausch | Vortrag von Prof. Dr. Ingrid Hentschel
Auf der Suche nach Bewältigungsstrategien für die Krisen des 21. Jahrhunderts rücken die Commons – die Allgemeingüter wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. Die gemeinsamen Nutzungsrechte, auch bekannt unter dem Begriff Allmende oder commons – haben eine jahrhundertelange Tradition, die weitgehend in Vergessenheit geraten ist und jetzt wieder ins Bewusstsein rückt z. B. als die mit „Open Source“ bezeichnete Wissensallmende als gemeinsames Gut der modernen Informationsgesellschaft. Formen der Allmenderegulierung / Commons, auch im übertragenen, sozialwissenschaftlichen Sinn, sind mittlerweile auch Gegenstand von internationalen Forschungsprojekten.
Prof. Dr. Ingrid Hentschel von der FH Bielefeld (Fachbereich Sozialwesen) wird in ihrem Vortrag in der Bürgerwache am Siegfriedplatz über die Bedeutung von Prozessen der Gabenökonomie und der Gemeingüter für die Herausbildung von Sozialität sprechen. Seit 2011 forscht sie auf dem Hintergrund der Kritik an der zunehmenden Ökonomisierung von Kultur, Bildung und Gesellschaft über die Bedeutung von Gegenseitigkeit und Austausch, von Geben und Nehmen auseinander von Dingen und Vorgängen, die nichts Geldwertes kosten soll(t)en und dürf(t)en. Ihr jüngstes Forschungsprojekt “Die Kunst der Gabe. Reziprozität als Paradigma kultureller Praxis in sozialen Feldern“ befasst sich mit den Prozessen von Wechselseitigkeit und Austausch in Theater, Kunst, Gesellschaft und fragt nach der Bedeutung der Künste für die Herausbildung von Gegenseitigkeit und sozialer Bindung.
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