Lokaler Fleischkonsum - Globale Folgen: Agrarexperte des Evangelischen Entwicklungsdienstes im Welthaus Bielefeld

Datum: 
Donnerstag, 29. September 2011 - 19:00
Ort: 
Welthaus Bielefeld, August-Bebel-Str. 62, 33602 Bielefeld

Am Donnerstag, den 29. September ab 19 Uhr diskutiert Francisco Mari, Agrarexperte des Evangelischen Entwicklungsdienstes, mit Interessierten im Welthaus Bielefeld über die globalen Auswirkungen der massenhaften Fleischproduktion und -exporte der Industrieländer.

Die aktuellen Zahlen für europäische Fleischexporte 2010 brechen alle Rekorde. Allein die Geflügelexporte erhöhten sich um 25 Prozent auf 1,3 Millionen Tonnen. Deutschlands Fleischexporte in Drittstaaten stiegen bei Geflügel auf 8 Prozent. Auch bei Fleischsorten wie Schwein und Rind seien die Exporte in Entwicklungsländer kräftig angezogen. Die Losung des Bauernverbandes „Deutsches Fleisch für die Welt“ wiege bei den Exporten wohl schwerer als das Recht auf Nahrung für die Bäuerinnen und Bauern in Afrika. Im Gegenteil - Der weltweite Hunger wird zum Geschäft für Deutschland. Wenn Deutschland etwas gegen Armut und Hunger in Afrika unternehmen wolle, müsse es die Selbstversorgung der Länder unterstützen, fordert Mari. Für die Staaten an der afrikanischen Atlantikküste sind die Konsequenzen der Importe aus der EU und Deutschland dramatisch. Wo Märkte nicht geschützt werden, verdrängt der Billigimport das einheimische Fleisch von den Binnenmärkten. Kleinbäuerinnen und -bauern verlieren ihre Einkommen und Armut ist die Folge.

Der Abend bietet einen Einblick in die aktuelle Debatte um die Neugestaltung der EU-Agrarpolitik nach 2013. „Wir wollen eine EU-Agrarreform, die nicht nur die Belange der hiesigen Landwirtschaft, sondern auch die Außenwirkung einer globalisierten EU-Agrarproduktion im Blick hat. Ziel ist und bleibt die langfristige Sicherung der Welternährung“, so Francisco Mari.

Der Evangelische Entwicklungsdienst e.V. (EED) ist ein Entwicklungswerk der evangelischen Kirchen in Deutschland. Jedes Jahr fördert er etwa 1.500 Projekte und Programme in Afrika, Asien und Lateinamerika, in Ozeanien, Südosteuropa und im Kaukasus.

www.welthaus.de


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