ZDF-Fernsehteam im Transition Town Permakulturgarten

Zusammenfassung: 
Am Samstag den 02.April 2011 besuchte uns ein Fernsehteam der ZDF Sendung "Sonntags" im Transition Town Permakulturgarten an der Bleichstraße. Der Kurzbeitrag (ca. 5 min) wird dann am Sonntag den 10.04.2011 ab 9.00 Uhr morgens innerhalb der halbstündigen Sendung ausgestrahlt. (Wecker stellen ist angesagt.)

Viele Ideen, die für den Permakulturgarten entwickelt wurden, wollen wir nun nach und nach beginnen im Transition Town Garten umzusetzen. Bei strahlendem Sonnenschein für viele eine gute Gelegenheit mal wieder selber mit anzupacken.

Als erste Aktion haben wir angefangen, die Teichlandschaft auszubuddeln, erstmal den Mutterboden abgetragen und damit ein neues, 2 x 5 m Beet für hochwachsende Küchenkräuter und Heilpflanzen (Liebstöckel, Baldrian und anderes, werden gespendet von Ulrike) nach Permakuturmethode ohne umgraben angelegt: Schicht reifen Mist zum Düngen, darauf eine Schicht Pappe um zu verhindern daß die ursprüngliche Vegetation (Gras, Brennesseln und Kraut) durchkommt. Nochmal Mist, damit die Pappe scheller verrottet und dann darauf Erde, der Mutterboden aus den Teichen und Gräben. Es sollen ca. 25 cm werden, ist noch nicht ganz genug. Abschließend soll noch etwas reifer Kompost drauf.

Dann hat Edith und ihr Team ein zweites, langgezogenes Hügelbeet begonnen anzulegen, dafür haben sie das Holz und Gestrüpp vom Baumschnitt verwendet und eine Schicht altes Laub gemischt mit Rasenschnitt, den wir vom Nachbarn bekommen haben. Der wollte den gebührenpflichtig zum Stadtreinigungsamt bringen. (Foto in der Bildergalerie). Mit einem Teil des Rasenschnitts hat Martin in einem Kübel einen milchsauren Fermentationsversuch mit Holzkohle, der zu Terra-Preta-Kompost werden soll, angesetzt.

Fotos vom Garten könnt Ihr hier in unserer Bildergalerie betrachten!

Zwischendurch wurde ein Holzschild mit Sonnenenergie beschriftet (Lupe als Brennglas) und der 1-€- Solarkocher von Michael Bonke unter Realbedingungen ausprobiert. Zum Teekochen hat die Temperatur auf jeden Fall schon mal ausgereicht.  Erreicht wurden ca. 110°C, dann ist der Trichter durch einen Windstoß leider umgefallen... :-( Also beim nächsten Mal den Karton der als Halterung für den Trichter dient mit Steinen beschweren.

Außerdem hat Martin seinen Mini-Pyrolyse-Ofen angemacht und mit der Sturmkanne in 3 Minuten 1,5 l Wasser zum kochen gebracht Daraus wurde leckerer Roiibos-Tee. CO2-Negativ! Es wurden ca. 200g Holzkohle erzeugt, die für ungefähr die nächsten 1000 Jahre 200 x 3,5 = 700g CO2 im Boden gebunden halten werden. Wenn wir mehr Trinkwasser gehabt hätten, schätzen wir, daß wir mit der Ofenfüllung von etwa 1kg Holzhackschnitzel mindestens 10 Liter zum kochen hätten bringen können. Das messen wir demnächst mal präzise nach. Hat jemand einen großen Trinkwasser-Kanister übrig?

Und dann wurde, last but not least, ein Pipi-Tipi aus Weiden gepflanzt und ästhetisch ansprechend gebogen und geknotet, mit einen Dach und einem Sichtschutz versehen und mit einer Bio-Kompost-Trocken-Trenntoilette ausgestattet. Die arbeitet appetitlich und geruchlos mit Holzkohle, Gesteinsmehl und Milchsäurebakterien und erzeugt auch Terra-Preta- Kompost. Edith's & Michael's Kinder haben auch fleißig mitgebaut und  das Klo dann begeistert eingeweiht!


Die Funktionsweise der Komposttoilette erklärte uns Marko Heckel von der Firma Triaterra. (www.triaterra.de).

Der Ton im Video wird hin und wieder vom Wind beeinträchtigt. Das wichtigste bekommt man aber mit!

 


Nebenbei ergaben sich noch nette Kontakte zu den Nachbarn Ostseite, eine junge Türkische Familie und zu Nachbargärtnern Süd-Süd-West, die uns gleich Teich- und Wasserpflanzen und Fische angeboten haben und einige gute Tipps zum Teichbau beisteuern konnten.

Alles in allem ein runder Tag, alle die dabei waren hatten viel Spaß!


Diesen Artikel weiterempfehlen
Share

Kommentare

Komposttoilette

Super Video!

Meine Zweifel habe ich, ob die Urintrennung per Flasche - speziell für Frauen - auf diese Art praktikabel ist. Mir erscheint dafür eine in die Toilette eingebaute Trennung, etwa so wie hier:

http://www.berger-biotechnik.de/trenntoiletten/-sep-einsatz/index.php

deutlich pfiffiger und ich wunder mich eigentlich, warum die Triaterra-Leute sowas noch nicht anbieten.

Viele Grüße aus Duisburg,
Thomas

Urintrenneinsätze

Leider lassen sich die automatischen Trennsysteme nur schwer mit einem jedesmal zu verschließenden Eimer kombinieren. Bisher hat man bei Komposttoiletten einfach eine Lüfung eingebaut und den Geruch und die Feuchtigkeit rausgepustet. Genau das wollen wir aber nicht, sondern eine abgeschloßene milchsaure Fermentation mit Feuchtigkeit erreichen. Die automatische Urintrennung neigt nach einigen Monaten und nicht intensivster Reinigung auch zur Entwicklung von Gerüchen.

Sobald ein System verfügbar ist, dass die Urintrenneinsätze mit dem einfach zu verschließenden Eimer kombinierbar macht, bieten wir das an. Eigentlich kein Problem, aber irgendwer muß das designen Formteile herstellen und produzieren. Kostenaufwand mit Plaste mindestens 100.000 €.

Gruß Marko
www.triaterra.de

praktikabele Urintrennung mit Flasche und Pipinette

Wir nutzen diese Methode selbst seit drei Jahren und haben dieses System ca. 500 mal verkauft mit sehr guten Rückmeldungen (auch an Frauen). Es ist einfach und elegant, wenn man sich erst mal umgestellt hat. Nur am Anfang und wegen dem Tabu kann man sich das schwer vorstellen. Einfach versuchen.

Gruß Marko

Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.